Nach einem mehr oder weniger holprigen Start ins neue Jahr 2022 haben wir dem langen dunklen Januar endlich den Rücken gekehrt. Kälte, Dunkelheit und Nässe betrübten jedoch weiterhin das Gemüt. Doch immer um Valentinstag herum geht es – für manche zumindest – wieder heiß her! Für die einen ist der Tag der Liebe ein Tag wie jeder andere und nichts weiter als eine kommerzielle Erfindung der Industrie. Für die anderen ist es ein feierlicher Tag, an dem Liebe, Romantik und natürlich Erotik zelebriert werden –

Sei es drum, natürlich sollte es nicht extra eines Tages bedürfen, an dem Mann eine Frau gut behandelt, nur um sich im restlichen Jahr dann zu benehmen wie die Axt im Walde. Der nötige Respekt ist selbstverständlich immer angebracht. Dabei spielt es auch keine Rolle ob es denn nun die eigene Freundin ist, eine Bekannte oder eben die Sexarbeiterin, die für ihre Dienste bezahlt wird. 

Frauen sind doch alle gleich

Zugegeben, dieser Übergang von Valentinstag zu Prostitution war etwas schwach, aber im Grunde ist es doch so: Man erntet was man sät. Das gilt ausnahmslos für jeden Bereich des Lebens. Warum sollte man also eine Sexarbeiterin anders behandeln als jede andere Frau? Für die einen mag das vielleicht eine Selbstverständlichkeit sein, doch es zeigt sich leider immer wieder, dass manche unter uns das noch nicht ganz geblickt haben. Immer wieder hört man von unverschämten Anfragen von Freiern und sonstigen Respektlosigkeiten, die im Rotlicht eigentlich nichts zu suchen haben sollten. Schließlich wollen WIR ja etwas von der Dame, und zwar ihre Dienste. Und das wenn möglichst stressfrei und ohne Komplikationen.

Daher möchte ich die Gunst des Valentinstages nutzen, um kurz und knapp das wichtige Thema “Respekt gegenüber Sexarbeiterinnen” zu thematisieren. Fangen wir mit dem aus meiner Sicht wichtigsten Teil an. Jeder kennt das alte Sprichwort: “Kunde ist König”. Das hat zweifelsohne seine Daseinsberechtigung, jedoch bekommt es im Bereich der Sexarbeit  einen ziemlich bitteren Beigeschmack. Schließlich geht es hierbei um mehr als eine gewöhnliche Dienstleistung; es geht um etwas sehr intimes, bei dem persönliche Grenzen unbedingt einzuhalten sind, und zwar von beiden Parteien!  Nur weil wir unsere Geliebte auf Zeit für ihre Dienste bezahlen, gibt uns das nicht das Recht alles von ihr zu verlangen, was wir wollen. Jedem anständigen Gentleman sollte das aber kein Geheimnis sein. Es gehört eher zum kleinen Einmaleins des Paysex.

Wer nicht fragt..

Ebenfalls ein Bestandteil von diesem “Gentlemen’s-Guide” für Prostitution: Feilschen verboten! Und damit meine ich nicht das einmalige freundliche Nachfragen ob es etwas günstiger ginge – auch wenn das erfahrungsgemäß bei den meisten Sexworkerinnen auf Ablehnung stößt. Ich spreche hier von Dreistigkeiten a la “Für den Preis machst du aber ohne Gummi” oder “Du willst doch mein Geld, dann musst du auch ein bisschen mehr dafür tun”. Ich als Mann schäme mich dann einfach nur noch für ein solches Verhalten meiner “Kollegen”. Und ganz ehrlich, wer so mit den Damen umgeht, der braucht sich dann auch nicht über die folgende Nullnummer wundern. Welche Frau hat da noch Bock sich Mühe zu geben, geschweige denn Spaß an der Sache? Genau. 

Ich denke, ihr wisst worauf ich hinaus will. Je besser wir die Damen behandeln, desto mehr bekommen wir dann auch von ihnen zurück. Und ist es nicht im Grunde das, was wir wollen? 😉